OBELODE

Genealogie – Steinhagen


Steinhäger-Brennereien

Die folgenden Beschreibungen zeigen die Namen, Geschichte und Abbildungen der einst insgesamt 20 Brennereien, die in Steinhagen aktiv waren. Viele Bilder sind aktuell – vielfach ist jedoch die ursprüngliche Brennerei kaum noch zu erkennen oder die Gebäude haben inzwischen einen anderen Verwendungszweck oder existieren nicht mehr. Zurzeit gibt es nur noch zwei aktive Steinhäger-Brennereien:

Johann König (1)

Bauernhof Johann König
Hofstätte Johann König, Steinhagen Nr. 37 (Foto: J. Obelode, 2010)

Dies ist der Ursprungshof der Steinhagener Familie König, die als Konning von Brockhagen kamen und sich in Steinhagen ansiedelten; die Hofgeschichte des Johann König genannten Hofes geht zurück bis ins 17. Jahrhundert. Auf dieser Stätte mit der alten Hofnummer 37 wurde eine Brennerei in landwirtschaftlicher Umgebung als sogenannte bäuerliche Brennerei von 1811 bis 1873 betrieben. In dieser Zeit wurde nach Überlieferungen ausschließlich Korn gebrannt und in 34,5-Liter-Fässern abgefüllt. Als Nachfolger dieser Brennerei aus bäuerlicher Umgebung muss die in Folge an der Brockhagener Straße neu erbaute Brennerei mit industrieller Produktion betrachtet werden.

H.C. König im Dorfe Nr. 68 (2)

Brennerei König im Dorfe
Brennerei König im Dorfe um 1910, Nr. 68, ab 1841 Schlichte, (Foto: Gemeindearchiv Steinhagen, Reproduktion J. Obelode)

Etikett König

Der Besitzer der Stätte König im Dorfe, Johann Hermann König stammt von dem Bauernhof Johann König, Steinhagen Nr. 37. Er heiratete 1713 in die ehemalige Frohne-Stätte Nr. 68 im Ortskern neben der Kirche ein. Sein Sohn Hermann Christoph (H.C.) König gründete hier um 1770 die Brennerei. Dessen Sohn Friedrich Wilhelm König übernahm die Brennerei, bis dieses Geschlecht 1841 ohne Erben war. Tochter Henriette Marie Louise verließ Steinhagen und heiratete den Brennereibesitzer Johann Friedrich Elmendorf in Isselhorst. Die Steinhagener Gebäude wurden 1841 an Schlichte verkauft. Die altväterliche Rezeptur zur Herstellung des Steinhägers von König war an den Bruder des Vorbesitzers Heinrich Christoph König gegeben worden, welcher in Gütersloh den Steinhäger mit dem Namen Urkönig brannte. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts, um 1875, wurde die Schnapsproduktion durch König in Steinhagen wieder aufgenommen, als ein Familienmitglied des Hofes Johann König, Steinhagen Nr. 37, Hermann Heinrich Christoph König neue Betriebsgebäude mit Brennerei und Abfüllanlagen in Hofnähe an der heutigen Brockhagener Straße bauen ließ. Im Jahr 1959 schloss die Gütersloher Urkönig-Brennerei wegen Umgestaltung der Gütersloher Innenstadt (Neubau Hertie) und die neue Firma H.C. König holte die Gütersloher Brennaktivitäten und die Markenbezeichnung Urkönig zurück nach Steinhagen.

Brennerei König
Brennerei König, zuletzt Schwarze-Schlichte, an der Brockhagener Straße (Foto: J. Obelode, 2003)

Die Abbildung zeigt die Betriebsgebäude der Fa. H.C. König an der Brockhagener Straße, an der die Brennerei König etwa im Jahr 1875 nach etwa 30 Jahren Abwesenheit aus Steinhagen wieder gegründet wurde. Der Betrieb wurde ständig erweitert und produzierte Steinhäger und viele andere Spirituosen, bis 1984 die beiden großen Steinhäger-Brennereien und ehemalige Konkurrenten König und Schlichte aus wirtschaftlichen Gründen fusionierten und die nun folgende Phase der häufigen Besitzerwechsel einleitete: Die neue Firma König und Schlichte wurde ihrerseits im Jahr 1990 von der Haselünner Firma Berentzen übernommen.

Etikett König

Bereits im Jahr 1992 zog sich Berentzen wieder aus Steinhagen zurück und die Fa. Schwarze, Westfälische Kornbrennerei aus Oelde übernahm den Betrieb. Im Jahr 2004 schloss Schwarze endgültig die Produktions- und Abfüllstätten in Steinhagen – geblieben ist nur die eigentliche Steinhägerdestillation mit nur noch einem Brennmeister. Dieser Schritt war erforderlich, da nach den Gesetzten der letzte von insgesamt drei Destillationsschritten sowie der Verschnitt mit Wacholderlutter im Ursprungsort Steinhagen erfolgen muss. Bis auf die erhaltenswerten alten Brennereigebäude mit der über 100 Jahre alten kupfernen Destillationsanlage wurden die weiteren Produktions- und Abfüllanlagen sowie Verwaltungsgebäude inzwischen abgerissen. Die Fassade des Brennereibetriebes an der Brockhagener Straße ist jedoch denkmalgeschützt und bis heute erhalten. Auf dem ehemaligen Betriebsgelände entstand in den letzten Jahren die moderne Wohnsiedlung Quartier am Pulverbach, die sich um den wieder freigelegten Lauf des Pulverbachs gruppiert.

H.W. Schlichte in Steinhagen Nr. 87 und Nr. 68 (3)

Brennerei Schlichte
Gebäudeteile der Firma H.W. Schlichte im Steinhagener Ortskern (Foto: B. Harde, Reproduktion J. Obelode)

Der aus Oesterweg Nr. 30 stammende Johann Peter Schlichte war um 1745 nach Steinhagen gekommen. Die Besitzung Schlichte lag ursprünglich auf einem Grundstück am Tiekamp im Steinhagener Ortskern und hatte die alte Hausnummer 87 – alte Dokumente belegen Brennaktivitäten bereits ab 1766 im Rahmen einer bäuerlichen Brennerei. Als die Brennerei König Mitte des 19. Jahrhunderts mangels Nachfolger schloss, übernahm Schlichte 1841 die Königsche Brennerei direkt im Ortskern, nahe bei der Kirche auf dem Grundstück Nr. 68 und begann hier mit der industriellen Steinhägerproduktion.

Etikett Schlichte

Schlichte hatte nun hier seinen Stammsitz, brannte hier und füllte Steinhäger und andere Spirituosen bis zum Jahr 1984 ab, als die beiden großen Brennereien König und Schlichte fusionierten. Über der Straßenbrücke, die zwei Betriebsteile der Brennerei Schlichte verband, stand in großen Buchstaben der Sinnspruch Schlichte – Trinke ihn mäßig, aber regelmäßig. Heute ist der linke Gebäudeteil nach Umbauten ein moderner Geschäftshauskomplex geworden: Das Schlichte-Carree, welches u. a. das Historische Museum beherbergt. In der Brücke hatte im Jahr 2001 das Bistro Trend eröffnet, welches jedoch im Sommer 2002 ausbrannte. Nach Renovierung eröffnete das Event- und Veranstaltungscenter Brückenzauber, heute befindet sich hier eine Tanzschule.

C.W. Tasche (4)

Brennerei C.W. Tasche
Brennerei C.W. Tasche, an der Bahnhofstraße (Foto: B. Harde, 1985, Reproduktion J. Obelode)

Etikett Tasche Carl Wilhelm Tasche, der jüngste Sohn des aus Sonneborn in Lippe stammenden Tiermediziners Conrad Clemens Tasche gründete 1880 die Steinhäger-Brennerei C.W. Tasche. Er verstarb jedoch bereits 1891 unverheiratet mit 31 Jahren. Aus Mangel an einem Nachfolger übernahm sein älterer Bruder, der 1844 geborene Heinrich Wilhelm Tasche die Brennerei und dieser übergab sie 1894 an seinen Sohn Otto Tasche. 1922 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, ging jedoch wegen der Inflation kurz danach in die Liquidation und Tasche verlor dadurch die Brennerei. Übernommen wurde die Firma 1925 von Karl-Niederstadt-Tasche und firmierte fortan unter dem Namen C.W. Tasche AG. Auf dem Weg bis zu ihrer Aufgabe und Abriss im Jahr 1985 arbeitete die Firma ab 1969 mit der Hamburger Coop zusammen, 1977 kaufte die Erftstädter May-Werke die Tasche-Brennerei, bevor 1985 die Brennerei erneut zurück in Steinhagener Besitz der ein Jahr zuvor fusionierten Brennereien König und Schlichte fiel. Nach dem Abriss der Gebäude entstand auf dem Gelände an der Bahnhofstraße ein modernes Geschäftszentrum. Als Besonderheit am Rande sei erwähnt, dass C.W. Tasche neben seiner Brennerei in Steinhagen um 1900 eine lithografische Druckerei betrieb, in der Briefbögen, Ansichtskarten und Landkarten gedruckt wurden.

W. Jückemöller (5)

Brennerei Jückemöller
Brennerei W. Jückemöller, hier mit Fa. Mühlberg und ihrem Bure Korn (Foto: J. Obelode)

Etikett Jückemöller

Die Brennerei wurde 1897 auf dem Amshausener Bauernhof Jückemöller als Dampf-Steinhäger- und Dickmaisch-Brennerei gegründet. Im Jahr 1968 wurde die Firma an die Oetker-Gruppe aus Bielefeld verkauft. Die Gebäude wurden zuletzt, seit 1989, von der Fa. Mühlbergs (Bure Korn) genutzt. Teile der alten Brennanlage aus den 1960er Jahren sind erhalten und im Historischen Museum ausgestellt.

Landwirth-Brennerei (6)

Brennerei Landwirth
Gebäude der ehemaligen Landwirth-Brennerei, hier in anderer Nutzung. (Foto: J. Obelode, 2004)

Etikett Landwirth

Dies sind die ursprünglichen Betriebsgebäude der Firma Landwirth-Brennerei GmbH & Co. Die 1906 gegründete genossenschaftliche Brennerei ging 1934 in den Besitz der Firma König über. 1974 wurden diese Betriebsgebäude aufgegeben. Anschließend zog die Steinhagener Gemeindeverwaltung für einige Jahre in das Gebäude ein.

Friedrich Niederstadt (7)

Brennerei Niederstadt
Brennereigebäude des Friedrich Niederstadt (Foto: J. Obelode, 2004)

Etikett Niederstadt

Die Abbildung zeigt das Gebäude der ehemaligen Brennerei Niederstadt KG an der Ecke Bielefelder Straße/Lange Straße, die 1908 von Friedrich Niederstadt aus Lübbecke gegründete Brennerei des Echten doppelten Steinhägers.

Heinrich Upmann (8)

Brennerei Upmann
Ehemaliger Bauernhof des Heinrich Upmann, hier auf dem Foto von 1961 als Gaststätte und Hotelbetrieb unter dem Besitzer Wittenborg, links die Brennerei. (Foto: Kramer, Dortmund, Gemeindearchiv Steinhagen,,Reproduktion J. Obelode)

Etikett Upmann

Der im Jahr 1800 von Johann Heinrich Upmann erbaute Hof diente ab 1908 als Brennerei für Upmann Bester doppelter Steinhäger. Bereits nach 12 Jahren Brennereibetriebes verkaufte der Erbe Heinrich Upmann sein Unternehmen an den Herforder Brennereibesitzer Wittenborg, der sich unmittelbar neben dem Gebäude niederließ, 1922 seine Firma gründete und Brennerei- und Abfüllgebäude, sowie einen hohen Schornstein bauen ließ. Bis Ende 2007 befand sich in den rustikalen Räumen des Upmanns Hof das griechische Restaurant NIKOPOLIS, bevor im Sommer 2008 alle Gebäude des ehemaligen Upmanns Hofes abgerissen und in Bauland verwandelt wurden.

Robert H. Günther, Fürstenhöfer Brennerei (9)

Brennerei Fürstenhöfer
Robert H. Günthers Fürstenhöfer Brennerei (Foto: J. Obelode, 2003)

Etikett Fürstenhöfer

Neben Schwarze-Schlichte ist die Fürstenhöfer-Brennerei heute die einzig aktive Brennerei in Steinhagen. Es sind die Produktionsstätten der ehemaligen Brennerei, im Jahr 1912 von Robert H. Günther gegründet und 1955 von der traditionsreichen Haller Firma Kisker übernommen.

Friedrich Schwarze (10)

Brennerei Schwarze
Gebäude, in welchem Friedrich Schwarze Steinhäger brannte. (Foto: J. Obelode, 2004)

Etikett Schwarze

In geringem Abstand neben der Firma Günther/Fürstenhöfer in der Nähe des Steinhagener Bahnhofes ließ sich 1911 die traditionsreiche Firma Schwarze aus Oelde in Steinhagen nieder. Bereits im Jahr 1932 gab die Firma jedoch in Steinhagen ihre Produktion auf und verkaufte sie an die Gütersloher Urkönig-Brennerei. Heute wird das Gebäude von einem Metall verarbeitenden Betrieb genutzt; zuvor war hier der Reifenhändler Pott präsent.

Hermann Wittenborg (11)

Brennerei Wittenborg
Im Bildhintergrund Brennerei Wittenborg, in Bildmitte der Hotelbetrieb des Hermann Wittenborg, im Vordergrund rechts das ehemalige Upmannsche Bauernhaus als Gasthaus Upmanns Hof. (Foto: Gemeindearchiv Steinhagen, 1984, Reproduktion J. Obelode).

Etikett Wittenborg

Wittenborg übernahm 1941 sowohl Upmanns Brennerei als auch die angrenzenden Gebäude des Upmannschen Bauernhofes durch Kauf. Er betrieb die Steinhäger-Brennerei und ein Hotel mit Gastwirtschaft in dem ehemaligen Bauernhaus von 1800. Von der Brennerei Wittenborg war bis 2008 nur noch das Hotel Upmanns Hof geblieben. Die Brennereigebäude befanden sich links vom Hotel und sind 1986 abgerissen worden – die Flächen sind heute mit einer modernen Wohnsiedlung bebaut.

Strothmann (12)

Brennerei Strothmann
Blick in die Mirabellenstraße, an der die ehemalige Brennerei Strothmann lag. (Foto: J. Obelode, 2004)

Etikett Strothmann

Die im Jahr 1886 gegründete Mindener Firma Strothmann ließ sich 1922 in Steinhagen nieder, um hier den 45-prozentigen Steinhäger zu brennen: Mein Allerbester, welcher in quadratischen Tonflaschen abgefüllt wurde. Die Strothmann-Betriebsgebäude an der Mirabellenstraße existieren heute nicht mehr – an der Stelle befand sich von 1987 bis 2007 die Spedition Kühne & Nagel.

Otto Tasche/Crumbach (13)

Brennerei Otto Tasche
Wohnhaus mit Nebengebäuden im Hintergrund, wo Otto Tasche seinen Steinhäger brannte. (Foto: J. Obelode)

Etikett Otto Tasche

Nach der Liquidation der C.W. Tasche AG mit Sitz an der Bahnhofstraße im Ortskern gründete Otto Tasche zusammen mit dem Aachener Matthieu Crumbach eine neue Firma mit dem Namen Otto Tasche Steinhagen, die Steinhäger mit der Marke Familie Tasche herstellen wollte, in einem Haus ebenfalls an der Bahnhofstraße in der Nähe des Bahnhofs, welches von Crumbach erworben wurde. Die eigentliche Brennerei war in dem Anbau hinter dem Wohnhaus untergebracht und weiterhin nach dem Verkauf des Hauses 1929 an Tasche vermietet. Erst 1939 war das Ende dieser kleinen Hausbrennerei gekommen, in der von 1923 bis 1939 Steinhäger gebrannt wurde, als der Mietvertrag von dem neuen Besitzer Fritz Jückemöller gekündigt wurde.

Klaus & Haversiek (14)

Brennerei Haversiek
Der Voßhof in Steinhagen, auf dessen Gelände Klaus & Haversiek die Brennerei betrieben. (Foto: J. Obelode, 2004)

Etikett Haversiek

1953 gründeten der Kaufmann Heinz Klaus und der Landwirt Reinhard Haversiek die Firma Klaus & Haversiek KG auf dem Voßhof in Steinhagen. Neben dem Echten Haversiek Steinhäger wurde auch der 60-prozentige Kräuterbitter Voßberger hergestellt. Bereits nach knapp zwei Jahren gab die Firma auf und die Brennereigebäude wurden abgerissen. Heute erinnert nichts mehr an die alte Brennerei auf dem Hof an der Waldbadstraße, auf dem sich die Gaststätte Silberfuchs mit Kegelbahn befindet.

Alexander Slodowski (15)

Brennerei Slodowski
Brennereigebäude des Alexander Slodowski (Foto: J. Obelode, 2008)

Etikett Slodowski

Der Brennmeister Alexander Slodowski gründete 1956 seine Steinhäger- und Wacholderbrennerei auf dem Hof Altenbäumer und brannte dort die Marken Burgquell und Original Teutoburger Echter Steinhäger. Kenner loben noch heute den überaus wohlschmeckenden Schnaps aus Slodowskis Brennerei am Fuße des Teutoburger Waldes.

Hans Rudolf Hasse (16)

Brennerei Hasse
Betriebsgebäude der ehemaligen Brennerei von Hans Rudolf Hasse (Foto: J. Obelode, 2004)

Etikett Hasse

Hans-Rudolf Hasse kam aus Röbel/Müritz (Mecklenburg) nach Steinhagen und baute 1962 direkt an der Bundesstraße 68 die Firma Hasse KG, nachdem er zuvor, im Jahre 1958, in einem Gebäude der Firma Wittenborg auf Upmanns Hof seine Firma gründete. Neben Steinhäger und Doppelwacholder wurden Rum, Korn und Boonekamp hergestellt. Früher stand eine mehrere Meter hohe Steinhägerflasche direkt an der Osnabrücker Straße. Sie diente als Werbeträger und gleichzeitig als Öltank. Im Bild kann sie noch im Hintergrund entdeckt werden, nun dezent grün lackiert.

Amberg (17)

Brennerei Amberg
Brennerei Amberg an der Osnabrücker Straße (Foto: J. Obelode, 2003)

Etikett Amberg

Von 1959 bis 1985 war hier die Amberg Steinhäger- und Wacholderbrennerei ansässig, ein Tochterunternehmen der Firma Schlichte.

Oskar Schulte (18)

Brennerei Schulte
Brennerei Schulzt an der Beerenstraße (Foto: J. Obelode, 2003)

Etikett Schulte

Der Haller Oskar Schulte gründete 1959 in der Beerenstraße die Steinhäger Brennerei Schulte. Zuvor, seit 1948, war der Likörfabrikant Franz Reichelt hier tätig. Neben Steinhäger und Wacholder wurden von Schulte auch Korn, Stonsdorfer und Boonekamp bis in das Jahr 1974 produziert. Schultes Werbespruch lautete: Genieße ihn stets mit Bedacht, ein Gläschen schon Behagen schafft!

Julius Hasenburg (19)

Brennanlage Hasenburg
Brennanlage des Julius Hasenburg, heute Exponat im Historischen Museum (Foto: J. Obelode, 2002)

Etikett Hasenburg

Die traditionsreiche Firma Hasenburg aus Radevormwald begann 1961 mit der Produktion des echten Steinhägers im Steinhagener Zweigbetrieb an der Waldbadstraße. Die abgebildete Brennanlage mit Kühler (links), Brennblase und Maischebottich (rechts) diente zur Herstellung des Wacholderlutters. Durch Verschnitt mit dem Getreidebrannt und Verdünnen mit reinem Wasser ergibt sich der charakteristische Steinhägergeschmack. Das Historische Museum Steinhagen erwarb die hier gezeigte Anlage im Jahr 1987, als die Firma Hasenburg die Produktion bereits aufgegeben hatte.

Max Dautzenberg (20)

Brennanlage Dautzenberg
Brennerei Max Dautzenberg, auf dem ehemaligen Hof Upmann (Foto: J. Obelode, 2008)

Etikett Dautzenberg

Der Frankfurter Max Dautzenberg gründete als letzter – im Jahre 1963 – eine Steinhägerbrennerei in Steinhagen. Die kleine Brennerei, ursprünglich von Hans Rudolf Hasse gegründet, befand sich in dem zum Upmanns Hof (ab 1941 Wittenborg) gehörenden und abgebildeten Kotten, genannt Ravensberger Haus. Bis in das Jahr 1971 wurde hier Echter Steinhäger und Mönchtal Steinhäger produziert.

Quelle für die oben dargestellten Steinhäger-Etiketten: Helmut Dellbrügge (+), Heimatverein Steihagen e. V., 2008, Reproduktion J. Obelode.

Literatur – Quellen – Verweise